Mittwoch, 26. Juni 2013

Wie man sein Auto sicher belädt

Wer mit dem Auto verreist, nimmt gern etwas mehr Gepäck mit als etwa Bahn- oder Flugreisende. Und wenn der Kofferraum nicht ausreicht, kommt der Rest häufig auf´s Dach und bzw. ans Heck. Nur ein Blick zeigt: In vielen Fällen denken die Autoreisenden beim Belanden zu wenig an Ihre Sicherheit. Besonders bei Kombis und Vans werden haarsträubende Fehler gemacht, warnen die Experten vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V.

Wer den Wagen bis unter´s Dach voll stopft, riskiert selbst bei einem scheinbar harmlosen Auffahrunfall, dass ihm die Gepäckstücke in den Nacken fliegen. Schon bei mittleren Geschwindigkeiten kann dies lebensgefährlich sein. So packt man laut ADAC richtig:

  • Große und schwere Taschen/Koffer gehören ganz unten in den Kofferraum oder werden direkt an der Sitzlehne verstaut. Bei geteilter Lehne Gepäckstücke so platzieren, dass sie die Teilung überdecken.
  • Bei Kombis oder Vans nicht über die Oberkante der Rücksitzlehnen beladen, wenn kein stabiles Trenngitter oder Netz angebracht ist. 
  • Keine schweren oder kantigen Gepäckstücke mit in den Innenraum nehmen.
  • Bei der Verwendung von Dachboxen darauf achten, dass das zulässige Gewicht (Dachlast) durch das Gepäck (Zuladung) nicht überschritten wird. Zusätzlich das Gepäck in der Dachbox mit Spanngurten vor dem Verrutschen sichern. Bei der Montage von Heckträgersystemen muss auch die Stützlast der Anhängerkupplung berücksichtig werden. 
Wer einen Teil des Urlaubsgepäcks in einer Dachbox befördert, sollte daran denken, dass das Auto nun höher geworden und der Schwerpunkt nach oben gewandert ist. Das kann sich auf die Fahreigenschaften auswirken. Vorsicht ist auch bei der Einfahrt in Garagen geboten, also immer auf die erlaubte Durchfahrtshöhe achten. Außerdem sollte nach jeder Pause vor der Weiterfahrt die Befestigung der Box überprüft werden. Die Gefahr: Durch Vibration könnten sich die Verbindungen gelockert haben. 


Fahrrad-Transport: Vorsicht vor Seitenwind!

Wer im Urlaub auch ohne Auto mobil sein möchte, nimmt oftmals das eigene Fahrrad mit. Dabei ist ebenfalls einiges zu beachten: Vor einer längeren Fahrt sollte man einmal geübt haben: Eine Trainingsrunde mit dem ungewohnten Gepäck hilft, sich an die neue Fahrsituation zu gewöhnen.

Für Fahrrad-Gepäckträger, ob auf dem Dach, auf der Anhängerkupplung oder auf der Heckklappe befestigt, gilt eine optimale Ladungssicherung, denn Windlasten sollten nicht unterschätzt werden. Auch die zulässige Dachlast des Pkw darf nicht überschritten werden. Diese liegt in der Regel zwischen 50 und 100 Kilogramm. Angaben hierzu liefert die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. In der Anbauanleitung des Trägers gibt der Hersteller auch die Höchstgeschwindigkeit vor, die mit dem Fahrradgepäckträger nicht überschritten werden darf. Diese Höchstgeschwindigkeit kann sogar unter Tempo 100 km/h liegen.

Am Sichersten fährt derjenige, der die Herstelleranweisungen be-folgt und regelmäßig unterwegs kontrolliert, ob alles noch sicher befestigt ist. Auch wenn der Hersteller anderes vorgibt: Der ADAC empfiehlt, mit Gepäckträgern nicht schneller als Tempo 130 km/h zu fahren. 


Fahrräder sind „Spritfresser“ 
Tipp: Besser hinten montieren als oben


Wer seine Fahrräder ungünstig am Auto montiert, verbraucht rund zweieinhalb Liter zusätzlichen Kraftstoff. Ein ADAC Check hat er-geben, dass ein Fahrradträger auf dem Dach mit zwei Rädern über 41 Prozent Mehrverbrauch verursacht. Hinten, auf der An-hängerkupplung montiert, fällt der zusätzliche Verbrauch geringer aus: Dann sind es nur 18 Prozent mehr als ganz ohne Beladung. Aufgrund der derzeit hohen Spritpreise kann ein Transport auf dem Dach zum 50 Kilometer entfernten Radausflug schnell über vier Euro mehr kosten als ohne Aufbauten. 

Bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h steigt der Verbrauch um
rund 2,43 Liter pro 100 Kilometer, wenn zwei Räder auf dem Dach „mitfahren“. Werden die zwei Drahtesel auf einem Anhänger-kupplungs-Heckträger mitgenommen, liegt der Mehrverbrauch laut ADAC Berechnung bei 1,06 Liter pro 100 Kilometer – also mehr als die Hälfte weniger. Getestet hat der ADAC mit einem Opel Zafira (B) Diesel. Bei Benzinern fällt der Mehrverbrauch sogar noch höher aus. 


Der ADAC rät, Dachträger nur zu montieren, wenn sie auch für einen Transport gebraucht werden. Denn allein durch sie steigt der Verbrauch um bis zu fünf Prozent. Wer über einen entsprechend großen Stauraum verfügt, kann das Fahrrad auch im Innenraum unterbringen und spart damit Kraftstoff.