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Open-Air geht es auf Entdeckungstour durch den Ennepe-Ruhr-Kreis/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis |
"Open-Air-Feeling".
Erstmals hat der Doppelstock-Cabriobus im April letzten Jahres im Ennepe-Ruhr-Kreis für Aufstehen gesorgt. Während sich am Straßenrand so mancher durchaus verwundert nach dem nicht alltäglichen fahrbaren Untersatz umdrehte, genossen die Passagiere ein besonderes Fahrvergnügen unter freiem Himmel. Wann immer es das Wetter zuließ, wurde das durchsichtige Dach geöffnet und die 53 Passagiere auf dem Oberdeck erlebten echtes "Open-Air-Feeling".
Kein Wunder also, dass bereits in der ersten Saison zahlreiche Zusatztermine nötig waren, um die Nachfrage decken zu können. Beflügelt von diesem Erfolg, kündigt Stefan Tigges für die zweite Saison eine weitere, neue Rundfahrt an. Ziele sind die zahlreichen baulichen Zeitzeugen der Vor- und Frühindustrialisierung in Ennepetal und Breckerfeld. "Wir folgen den Spuren der Elemente Wasser und Eisen, die den Ennepe-Ruhr-Kreis schon seit mehr als 2.000 Jahren zu einem wichtigen industriellen Zentrum machen. Die Stationen werden den Teilnehmern interessante Einblicke in die regionale Wirtschaftsgeschichte ermöglichen", weckt Tigges die Neugier für die Premiere am Dienstag, 16. April. Buchbar ist die Tour, die bis Oktober an jedem dritten Dienstag angeboten werden soll, ab sofort bei der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr in Hattingen.
Ausgangspunkte der Tour sind der Busbahnhof in Hattingen (9.30 Uhr) und das Haus Ennepetal (10 Uhr). Nur einen Steinwurf vom Eingang der Kluterthöhle, einer der größten Natur- und Schauhöhlen Deutschlands, entfernt, beginnt dann die fünfstündige Rundreise. Durch das idyllische Heilenbecker Tal geht es zum ersten Stopp an der Heilenbecker Talsperre, der ältesten in der Region. Dem Aufstieg in das Höhendorf Rüggeberg und dem von dort möglichen Fernblick Richtung Sauerland und Ruhrgebiet folgt der Abstecher zum Krenzer Hammer. Dort wartet neben einer Führung durch die letzte noch produzierende Freiformschmiede der Umgebung auch eine Schmiedevorführung.
"Jeder Teilnehmer wird erkennen, warum es die Wasserkraft gewesen ist, die hier vor Ort bereits ab Mitte des 13. Jahrhunderts das Weiterverarbeiten des Eisens revolutionierte. Die Teilnehmer werden erfahren, wie sich die wirtschaftlichen Aktivitäten, wie sich Talsperren und der Bedarf an Holzkohle Zug um Zug auf die Landschaft ausgewirkt haben und diese mehr und mehr prägten", kündigt Tigges an.
Nach einem kräftigen Mittagsimbiss rollt der Cabriobus an der Ennepetalsperre vorbei und über den Wengeberg, mit 442 Metern höchster Punkt im Ennepe-Ruhr-Kreis, Richtung Breckerfeld. Bei einem Rundgang werden in der kleinsten der neun kreisangehörigen Städte die Altstadt und die beiden Jakobus-Kirchen erkundet. Anschließend folgen abschließend ein kurzer Stopp in Ennepetal-Voerde und ein kleiner Spaziergang durch das sehenswerte "Zönchen" bevor mit dem Haus Ennepetal wieder der Ausgangspunkt der Rundfahrt erreicht wird.
Buchung und Cabriobus
Die Tour kostet für Erwachsene inklusive Mittagsimbiss und Reiseleitung 29 Euro. Telefonische Auskünfte und Buchungsmöglichkeiten gibt es bei der EN-Agentur, Telefon 02324/5648 19. Zwei Doppelstock-Cabriobusse sind seit 2012 regelmäßig im gesamten Ruhrgebiet unterwegs. Besonders begehrt waren auch bei den Rundfahrten durch den Ennepe-Ruhr-Kreis die 53 Plätze auf dem Oberdeck. Weitere Pluspunkte des Busses, der im Unterdeck 11 weitere Sitzplätze bietet: Er verfügt über einen stufenlosen und somit barrierefreien Einstieg, einen gesicherten Rollstuhlplatz und bei schlechtem Wetter und geschlossenem Dach kann selbstverständlich die Heizung eingeschaltet werden.
Stichwort Stefan Tigges
Der Unternehmer aus Münster ist im Ennepe-Ruhr-Kreis seit 2005 als Geschäftsführer der RuhrtalBahn aktiv. In Zusammenarbeit mit dem Kreis und den Städten hat er das Angebot des nostalgischen Schienenverkehrs Zug um Zug ausgebaut. Aktuell werden auf zwei Linien jährlich rund 80 Fahrtage geboten, sechs von neun kreisangehörigen Städten werden so regelmäßig per Dampfzug oder Schienenbus angesteuert. In den letzten acht Jahren konnte Tigges mehr als 240.000 Passagiere in den Zügen begrüßen.