Freitag, 17. Mai 2013

Strandaufspülung auf Langeoog im Sommer

Im Verlauf dieses Sommers beginnt unter der Regie des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) eine Strandaufspülung mit einem Volumen von circa. 500.000 Kubikmetern vor dem Pirolatal auf Langeoog. „Dieser Strandabschnitt wird seit einigen Jahren nicht ausreichend mit Sand versorgt. Eine aktuelle Bewertung der Strandverhältnisse durch den NLWKN nach dem Winterhalbjahr 2012/2013 hat ergeben, dass der Strand nur ein sehr geringe Breite und Höhe aufweist", begründete Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden-Norderney, die Notwendigkeit der Küstenschutzmaßnahme.

In schweren und sehr schweren Sturmfluten können solche Strandverhältnisse zu erheblichen Dünenabbrüchen führen, weil die Wellen kaum noch durch den Strand gebremst werden und mit nahezu voller Energie auf die dahinterliegenden Schutzdünen des Pirolatals treffen. 2007 und 2008 hatte der NLWKN bereits die Schutzdünenkette vor dem Pirolatal verstärkt und im Jahr 2010 den Strand aufgespült, um den Sturmflutschutz für die Insel sicher zu stellen. „Durch die vorgesehene Aufspülung, die an die natürlichen Prozesse angepasst ist, werden Erosionen an den Dünen wirkungsvoll und naturnah verhindert und der Bestand der Dünen gesichert ", erläuterte der Küstenschutzexperte. Die Maßnahme ist derzeit öffentlich ausgeschrieben und soll bis Oktober 2013 abgeschlossen sein.

Der benötigte Sand wird mit einem Saugbagger westlich der Insel vor dem Flinthörn in einem sehr dynamischen Bereich mit einer guten natürlichen Sedimentversorgung entnommen und über eine ca. sechs Kilometer lange Rohrleitung zum Strandabschnitt vor dem Pirolatal transportiert. Dort wird er mit Hilfe von Planierraupen verteilt und profiliert. „Um den Strand- und Badebetrieb auf der Urlaubsinsel Langeoog möglichst wenig zu beeinträchtigen, werden wir die Rohrleitung im Bereich des Hauptbades auf einer Länge von ca. 1,5 km eingraben", berichtete Projektleiter Theo van Hoorn.

Langeoog ist die einzige ostfriesische Insel, die seeseitig nur durch Schutzdünen und nicht auch durch massive Deckwerke und Buhnen geschützt wird. Die Dünen vor dem Pirolatal sind ein wichtiger Abschnitt der Küstenschutzanlagen auf Langeoog, die aus insgesamt 20 Kilometern Dünenkette und einer Deichstrecke von sechs Kilometern bestehen. Für den Küstenschutz ist das Land Niedersachsen zuständig.

Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt über Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes. Neben der Verstärkung des Deckwerks auf Baltrum stellt diese Maßnahme eine der größten Küstenschutzmaßnahmen auf den Ostfriesischen Inseln in diesem Jahr dar.