Im Verlauf dieses Sommers beginnt unter der Regie des NLWKN
(Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz) eine Strandaufspülung mit einem Volumen von circa. 500.000
Kubikmetern vor dem Pirolatal auf Langeoog. „Dieser Strandabschnitt wird
seit einigen Jahren nicht ausreichend mit Sand versorgt. Eine aktuelle
Bewertung der Strandverhältnisse durch den NLWKN nach dem Winterhalbjahr
2012/2013 hat ergeben, dass der Strand nur ein sehr geringe Breite und
Höhe aufweist", begründete Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle
Norden-Norderney, die Notwendigkeit der Küstenschutzmaßnahme.
In
schweren und sehr schweren Sturmfluten können solche Strandverhältnisse
zu erheblichen Dünenabbrüchen führen, weil die Wellen kaum noch durch
den Strand gebremst werden und mit nahezu voller Energie auf die
dahinterliegenden Schutzdünen des Pirolatals treffen. 2007 und 2008
hatte der NLWKN bereits die Schutzdünenkette vor dem Pirolatal verstärkt
und im Jahr 2010 den Strand aufgespült, um den Sturmflutschutz für die
Insel sicher zu stellen. „Durch die vorgesehene Aufspülung, die an die
natürlichen Prozesse angepasst ist, werden Erosionen an den Dünen
wirkungsvoll und naturnah verhindert und der Bestand der Dünen gesichert
", erläuterte der Küstenschutzexperte. Die Maßnahme ist derzeit
öffentlich ausgeschrieben und soll bis Oktober 2013 abgeschlossen sein.
Der
benötigte Sand wird mit einem Saugbagger westlich der Insel vor dem
Flinthörn in einem sehr dynamischen Bereich mit einer guten natürlichen
Sedimentversorgung entnommen und über eine ca. sechs Kilometer lange
Rohrleitung zum Strandabschnitt vor dem Pirolatal transportiert. Dort
wird er mit Hilfe von Planierraupen verteilt und profiliert. „Um den
Strand- und Badebetrieb auf der Urlaubsinsel Langeoog möglichst wenig zu
beeinträchtigen, werden wir die Rohrleitung im Bereich des Hauptbades
auf einer Länge von ca. 1,5 km eingraben", berichtete Projektleiter Theo
van Hoorn.
Langeoog ist die einzige ostfriesische Insel, die
seeseitig nur durch Schutzdünen und nicht auch durch massive Deckwerke
und Buhnen geschützt wird. Die Dünen vor dem Pirolatal sind ein
wichtiger Abschnitt der Küstenschutzanlagen auf Langeoog, die aus
insgesamt 20 Kilometern Dünenkette und einer Deichstrecke von sechs
Kilometern bestehen. Für den Küstenschutz ist das Land Niedersachsen
zuständig.
Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt über Mittel aus
der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder zur Verbesserung der
Agrarstruktur und des Küstenschutzes. Neben der Verstärkung des
Deckwerks auf Baltrum stellt diese Maßnahme eine der größten
Küstenschutzmaßnahmen auf den Ostfriesischen Inseln in diesem Jahr dar.